Dirigent Heinz Dürr wurde verabschiedet

Im Rahmen der Hauptversammlung der Musikgesellschaft Oberschan wurde der langjährige, verdiente Dirigent Heinz Dürr verabschiedet.

Christl und Heinz Dürr

Christl und Heinz Dürr

Dass Heinz Dürr Ende 2013 den Dirigentenstab niederlegen würde, stand schon seit längerem fest. Gerne hätte der Verein seine Verabschiedung an einem öffentlichen Konzert zelebriert. Das war dann aber nicht möglich, weil Heinz aus gesundheitlichen Gründen am Adventskonzert in der Kirche in Gretschins nicht dabei sein konnte. An der Hauptversammlung am 27. Februar 2013 war es dann aber so weit. Nach der Erledigung der ordentlichen Traktanden stand als Höhepunkt des Abends die Verabschiedung und Würdigung des scheidenden Dirigenten auf dem Programm, und dazu waren auch einige ihm nahestehende Gäste eingeladen worden. Wie es sich gehört, wurde die Abschiedsfeier in einen musikalischen Rahmen gelegt.

Musikgesellschaft Oberschan

Musikgesellschaft Oberschan

Am Vereinspräsidenten lag es nun, die lange Laufbahn von Heinz als Musikant und Dirigent zu schildern und zu würdigen. 16 Jahre alt war er, als er 1955 der Musikgesellschaft Oberschan beigetreten ist. Während seiner beruflichen Wanderjahre bot er auch verschiedenen andern Vereinen seine Dienste als Bläser (Trompete, Flügelhorn) an. Aber schon im Alter von 19 Jahren nahm er die Ausbildung zum Dirigenten in Angriff und 1962 übernahm er erstmals die Leitung einer Blasmusik. Als er 1972 seine Lebensstellung auf dem Rathaus in Azmoos fand und natürlich auch in Oberschan seinen Wohnsitz begründete, zögerten die Musikantinnen und Musikanten in Oberschan nicht lange und machten ihn sogleich zu ihrem Dirigenten. Und daran hat sich bis im Herbst 2013, also ganze 41 Jahre lang, nichts geändert.

Heinz und Paul

Heinz und Paul

Das Engagement von Heinz als Dirigent der Musikgesellschaft Oberschan stand nicht allein da. Er hat ja von 1979 bis 2009 auch noch den Frauenchor Oberschan dirigiert und sich darüber hinaus in anderer Weise für das kulturelle Leben in der Gemeinde engagiert. Der Musik, der Kultur überhaupt, hat er einen Grossteil seiner Freizeit gewidmet. Und nie ist der Eindruck aufgekommen, dieser Einsatz stelle für ihn eine Last dar. Spürbar war vielmehr die Freude, die Begeisterung, die ihm das kulturelle Schaffen bereitete. Gerechter Lohn für den Einsatz für das kulturelle Leben in der Gemeinde war gewiss die Tatsache, dass Heinz 2012 als erster Träger des neu geschaffenen Wartauer Kulturpreises ausgezeichnet wurde.

Geschenk von Jürg, ein selbstgeschmiedeter Notenschlüssel

Geschenk von Jürg, ein selbstgeschmiedeter Notenschlüssel

Und was haben die Musikantinnen und Musikanten vor allem an Heinz geschätzt? Sicher einmal seine Verlässlichkeit und seine Treue. Kaum eine Probe hat er in all den Jahren ausgelassen. Bemerkenswert war sein Gespür bei der Auswahl der Stücke, die ins Repertoire aufgenommen worden sind. Dabei ging er nie den Weg des geringsten Widerstandes, sondern legte immer Wert darauf, auch einmal etwas Besonderes aufzuführen, die Musikantinnen und Musikanten also herauszufordern. Auch in schwierigen Phasen der Vereinsgeschichte hat es Heinz verstanden, mit seiner Zuversicht und seinem Vertrauen in die Fähigkeiten der Musikantinnen und Musikanten wesentlich dazu beizutragen, die Krisen zu überstehen und mit neuem Mut in die Zukunft zu blicken.

Kleinformation

Kleinformation

Die Musikantinnen und Musikanten verabschiedeten Heinz Dürr mit einem warmen Applaus und den besten Wünschen für seine Zukunft, aber auch mit einigen Stücken, die noch von Heinz Dürr ausgesucht, aber dann von seinem Nachfolger Josef Althaus eingeübt worden sind. Nach einem feinen Znacht aus der Büelsteinküche spielte eine kleine Formation noch einige gefällige Stücke zu Ehren des scheidenden Dirigenten, der sich darüber und überhaupt über den geselligen Abend sehr freute.

Text: Paul Schlegel / Bilder: Lina Dürr